Cassini - Titan 4B (002)  

Cassini

Gemeinsame Mission der NASA und der Europäischen Raumfahrtagentur ESA zum Saturn.

» Daten:
Start:  15. Okt. 1997, 08:43 GMT
» Nutzlast:  Huygens, RADAR, ISS, RSS, VIMS, CIRS, CDA, RPWS, UVIS, MIMI, MAG, INMS, IDS (7x), CAPS
Leergewicht im Orbit: 2.175 kg

Bild vergrößernCassini im Saturn-Orbit
©NASA/JPL

Als Cassini im August 1999 die Erde passierte, sorgte sie wegen ihres nuklearen Antriebs für Schlagzeilen. Die Sonde nutzte die Anziehungskraft unseres Planeten zur Erhöhung der eigenen Geschwindigkeit und passierte die Erde in einem Abstand von nur 1.171 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von 5,5 Kilometern pro Sekunde. Von Januar bis April 2000 durchquerte Cassini schließlich als bislang siebtes Raumfahrzeug unbeschadet den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Bild vergrößernVorbeiflug an Jupiter und seinem Mond Io am 1.1.2001
©NASA/JPL

Am 30. Dezember 2000 passierte Cassini den Jupiter und wird während ihres Weiterfluges zum Saturn noch bis zum 31. März 2001 Aufnahmen des Riesenplaneten machen. Am 5. Februar 2001 entstand beispielsweise während einer Finsternis ein kleiner Film vom Jupitermond Io. Die Aufnahmen, die das Glühen von Vulkanen und Polarlichtern zeigen, liefern neue Beweise für die These, dass die Polarlichter von elektrischen Ladungen erzeugt werden, die entlang der Magnetfeldlinien zwischen Jupiter und Io konzentriert sind.

In der Nacht zum 1. Juli 2004 näherte sich das Duo Cassini-Huygens dem Planeten Saturn unterhalb seiner Ringebene und durchflog diese um 02:03 Uhr GMT durch die Lücke zwischen dem F- und dem G-Ring in einer Entfernung zum Ringplaneten von etwa 158.500 km. Die Hochleistungsantenne diente der empfindlichen Sonde dabei als Schutzschild gegen Einschläge von Staubpartikeln. Eine knappe halbe Stunde später, um 02:36 Uhr GMT, wurde eines der beiden Haupttriebwerke für die Dauer von 96 Minuten gezündet, um die Sonde in die Umlaufbahn einzubringen. Das Signal zur Bestätigung dieser Zündung benötigte 84 Minuten, um die 1,5 Milliarden Kilometer vom Saturn bis zu Erde zu überbrücken.

Das Triebwerk funktionierte einwandfrei und verlangsamte die Geschwindigkeit der Sonde im Vergleich zu der des Saturn, dessen obere Wolkendecke sie in nur 19.000 km Entfernung überflog. Nach dem Bremsmanöver wurde die Sonde zunächst zur Erde hin ausgerichtet, um das Einbringen in die Umlaufbahn zu bestätigen, und anschließend auf die Saturnringe, die sie aus einer Höhe von nur wenigen Tausend Kilometern fotografieren konnte. Dabei bot sich die einzigartige Gelegenheit, einzelne Bestandteile der Ringe zu erkennen, da im weiteren Verlauf der Mission eine so geringe Entfernung zu diesen nicht mehr geplant ist. Die große Nähe zum Planeten wurde auch dazu genutzt, mit den Instrumenten des Orbiters die Atmosphäre und Umgebung des Planeten eingehend zu analysieren. Eine zweite Durchquerung der Ringebene fand um 05:50 Uhr GMT statt.

In den nächsten vier Jahren soll Cassini mindestens 76mal den Saturn umrunden und 52mal nah an sieben der 31 bekannten Saturnmonde vorbeifliegen. Diese Beobachtungsphase begann bereits vor der Einbringung in die Umlaufbahn mit dem Vorbeiflug an dem achten Saturnmond Phoebe am 11. Juni. Das nächste Ziel war Saturns größter Mond Titan, an dem Cassini zum ersten Mal am 26. Oktober um 18:44 Mitteleuropäischer Somerzeit in einer Höhe von 1.200 km vorbeifllog. Die dabei gewonnenen ersten Nahaufnahmen des Saturnmondes zeigen einen "geologisch lebendigen Ort", wie es der für die Auswertung der Radarbilder zuständige Wiisenschaftler Charles Elachi ausdrückte. Auf den Bildern ist unter anderem eine Landmasse in der Größe eines Kontinents zu sehen, den die Experten "Xanadu" tauften. Mit Hilfe des VIMS (Visible and Infrared Imaging Spectrometer) wurde außerdem eine große Methanwolke in der Atmosphäre über dem Südpol nachgewiesen.

Bild vergrößernAbkopplung der Titansonde
©NASA/JPL

Gegen Ende der ersten Saturnumkreisung am 25. Dezember wurde die Titan-Landesonde Huygens vom Cassini-Orbiter ausgesetzt und flog Richtung Titan. Rund zwei Wochen später trat sie am 14. Januar um 11:13 Uhr MEZ in die neblige Atmosphäre des Mondes ein und landete um 13.45 Uhr schließlich auf der gefrorenen Oberfläche des Saturnmondes. (» weitere Details zur Huygens-Mission)

Der Cassini-Orbiter führt 12 wissenschaftliche Instrumente mit sich, die von amerikanischen und internationalen Forscherteams zur Durchführung detaillierter Beobachtungen von Saturn, Titan, den eishaltigen Monden, dem Ringsystem und der umgebenden Magnetosphäre entwickelt worden sind. Zwei der Instrumente des Orbiters wurden in Europa hergestellt.





 
 
 
 

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22.02.2015

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Autor dieses Artikels:  Redaktionsbüro cclive

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